GLEITEN STATT HETZEN

GLEITEN STATT HETZEN

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LANGLAUFEN IST NICHT NUR GESUND, SONDERN AUCH ABWECHSLUNGSREICH. VOR ALLEM, WENN MAN SICH FÜR SKATING ENTSCHEIDET, WO ES VERSCHIEDENE TECHNIKEN ZU ER-LERNEN GILT. GRUNDVORAUSSETZUNG FÜR ALLE: SPEZIELLES MATERIAL.



Es war im Jahre 1985, als die Skatingtechnik bei der Weltmeisterschaft in Seefeld endgültig ihren internationalen Durchbruch im Hochleistungssport geschafft hat. Seither steht man auch als Hobbysportler vor der Wahl zwischen Skating oder Klassisch. Natürlich geht auch beides. An dieser Stelle wollen wir uns allerdings voll auf das Skating konzentrieren. Vielleicht auch des-halb, weil es höhere Geschwindigkeiten ermöglicht und sich als komplexer, anspruchsvoller und athletischer erweist als die klassische Technik.

Stilfrage

Grundsätzlich ähnelt die Bewegungstechnik beim Skaten sehr dem Schlittschuhschritt beim Eislaufen. Für einen besseren Vortrieb sorgen die Stöcke. So weit so gut. Interessant ist, dass es neben den beiden Grundelementen Schlittschuhschritt und Doppelstockschub innerhalb des Skatings wiederum verschiedenen Bewegungstechniken gibt. Sie kommen je nach Geschwindig-keit und Gelände zum Einsatz und können folgendermaßen unterteilt werden: Diagonalskating, Führarmtechnik, Eintakter, Armschwungtechnik und Schlittschuhschritt ohne Stockeinsatz. Ein weiterer zentraler Unterschied zum klassischen Langlauf besteht darin, dass man sich mit den Skiern seitwärts abstößt, um nach vorne ins Gleiten zu kommen. Worin auch die speziellen Her-ausforderung beim technisch anspruchsvollen Skating liegt.

Gleiten

Gleiten ist das "Um und Auf" beim Skaten. Wie lange man es nach dem Abstoß tut, entscheidet das Gleichgewicht. Dabei gilt: Je besser die Balance, desto länger gleitet man, desto geringer ist der Kraftaufwand und größer der Gewinn an Metern. Deshalb gilt es, den Gleichgewichtssinn zu trainieren. Zum Beispiel durch Skaten ohne Stöcke. Ganz allgemein lässt sich zum Thema Trai-ning sagen, dass Skating eine sehr dynamische Bewegung ist, bei der alle größeren Muskel-gruppen des Körpers gleichmäßig belastet werden. Mehr als beim klassischen Langlauf. In Stei-gungen läuft man deshalb schnell Gefahr, in den roten Bereich zu hasten will man nicht stehen bleiben. Vielen Skatern fehlt es aber gar nicht so sehr an der Grundkondition, zumal Skater meist ganzjährig auch in anderen Sportarten unterwegs sind. Vielmehr gilt es im Training die Faktoren Gleichgewicht, Technik, Intensität, Ausdauer und Kraft optimal zusammenzufügen. Und natürlich das Material.

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Kurz - lang

In der Regel ist der Skating-Ski etwas kürzer als Modelle für den klassischen Langlauf. Über den Daumen gepeilt etwa 10 Zentimeter. Ganz im Gegensatz übrigens zu den Stöcken, die etwa um diesen Dezimeter länger sind. Der größte Unterschied zwischen den beiden Skitypen besteht sicherlich darin, dass im klassischen Stil mit dem mittig aufgetragenen Steigwachs gelaufen wird. Beziehungsweise mit Skiern mit aufgerauter Abstoßzone. Stichwort Schuppenski. Der Be-lag von Skatingmodellen hingegen ist komplett glatt und einzig für das Gleiten optimiert. Das zeigt sich auch an der unterschiedlichen Biegelinie der Skier. Der Skating-Ski ist etwas steifer, weil auch bei Belastung der Mittelteil nicht mit dem Schnee in Berührung kommen soll um eine optimale Druckverteilung auf den Ski erzielen.

Technische Nuancen

Ein weiteres wichtiges Qualitätskriterium ist auch das Gewicht. Denn leichte Ski ermüden den Läufer speziell auf langen Strecken weniger und ermöglichen ein höheres Grundtempo. Außer-dem lassen sie sich leichter manövrieren. Wobei hier auch die Taillierung ein wichtiges Wort mitredet. Die Regel lautet: Je mehr Taillierung, desto leichter dreht der Ski. Je weniger davon, desto leichter lässt er sich führen und desto besser gleitet er. Natürlich gibt es Unterschiede was Oberfläche, Belag, Seitenwange, Kanten und Taillierung betrifft. Sie alle wirken sich in be-stimmter Weise auf den Kraftaufwand, die Beschleunigung, Stabilität, Bewegungsharmonie oder Exaktheit der Skatingschritte aus. Weshalb eine intensive Fachberatung beim Kauf absolut not-wendig ist. Gleiches gilt für das Schuhwerk.



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Schuh zum Ski

Skating-Schuhe brauchen Seitenstabilität und müssen gleichzeitig leicht sein. Die Manschette von High-End-Produkten besteht aus Carbon oder Carbonfaser-Composite-Material, bei den sportlichen Varianten auch aus Kunststoff. Für den seitlichen Halt und die Stabilisierung der Sprunggelenke sorgen zudem ihre höhere Bauweise und eine, meist ergonomisch geformte, Gelenkmanschette. Was der augenfälligste Unterschied zu den klassischen Kollegen ist. Über ein Ratschen- oder starkes Klettband wird die Manschette im oberen Teil an den individuellen Bein-umfang angepasst. Daraus folgt: Skatingschuhe müssen eng anliegen, damit die Kraft optimal auf die Bindung und den Ski wirkt. Die Schnürung des Innenschuhs spielt hier ebenso eine gro-ße Rolle. So etwa gibt es Modelle mit zwei getrennten Schnürsystemen, eines für den unteren Vorfuß und eines für den oberen Fußbereich. Bei anderen wird die Schnürung an der Außenhül-le befestigt, um den Schuh kompakter zu machen. Auch Schnürösen bis weit in den Schuh hin-ein können eine gute Lösungen sein, um den Fuß seitlich wie mittig zu fixieren.

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Bindungstypen

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Jeder Langläufer verlangt von seiner Bindung einerseits Zuverlässigkeit und leichte Bedienbar-keit, andererseits maximale Stabilität sowie Kontrolle. Dafür gibt es mit NNN (New Nordic Norm) und SNS (Salomon Nordic System) seit vielen Jahren zwei unterschiedliche Bindungssys-teme. Dabei sind Schuh und Bindung über die Sohlensysteme aufeinander abgestimmt. Beide Bindungstypen erfüllen oben genannte Wunschliste des Läufers auf ähnlichem Niveau. Unter-schiedlich ist hingegen ihre Technik. Die SNS-Bindung liegt unter dem vorderen Drittel des Schuhs. Sie gibt den Läufern das Gefühl, als würde der Ski näher und direkter am Fuß sitzen und beim Abdruck schneller hinten hochkommen. Das Abrollen des Fußes fühlt sich zudem na-türlicher an. Das NNN-System vermittelt aufgrund der etwas breiteren Bodenplatte sowohl mehr Stabilität als auch eine bessere Kraftübertragung, was Anfänger wie auch rennorientierte Läufer sehr zu schätzen wissen. Letzter Hinweise: Bindungen für die Skating Technik sind mit einem härteren Flexor ausgestattet. Der Vorteil: Er hält den Ski nach jedem Beinabstoß leichter in horizontaler Lage, sodass die Skispitze nicht im Schnee hängenbleibt.

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