NATÜRLICH KRAKSELN!

NATÜRLICH KRAKSELN!

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KLETTERN IST EINE GRUNDNATÜRLICHE FORM DER BEWEGUNG UND ENTSPRECHEND POSITIV REAGIEREN KÖRPER UND GEIST. NICHT NUR BEI ERWACHSENEN. AUCH KINDER PROFITIEREN VOM „KRAKSELN“ IN VIELERLEI HINSICHT.



Klettern liegt im Trend. Zugegeben, das ist nicht gerade neu, aber nach wie vor eine Erwähnung wert. Denn die noch immer wachsende Beliebtheit dieses Sportes hat eine Vielzahl guter Gründe. Sie liegen neben dem Naturerleben und der Freude an der Bewegung sowohl im physischen wie auch im psychischen Bereich. Widmen wir uns im Folgenden also einigen Aspekten des Kletterns, die das Wohl des Körpers betreffen.

Klettern stabilisiert den Körper

Wie schon erwähnt, ist Klettern eine sehr natürliche Art der Bewegung. Es folgt Grundbewegungsmustern, die in jedem Menschen stecken. Beispiel Säuglinge: Wenn die sich im Bett aufrichten wollen, dabei nach Halt suchen und auf das Gitterbett steigen, tun sie nichts anderes als klettern. Später im Erwachsenenalter wird Klettern zu Hobby, oder im Bedarfsfall sogar als Therapieform konsumiert. Zum Beispiel von Menschen mit Wirbelsäulenproblemen bzw. mit rheumatischen Beschwerden. Oder wenn es gilt, den Köper in der Rehabilitation oder Primärprävention zu stabilisieren. Die Fähigkeit zur Stabilisierung des Rumpfes ist deshalb so wichtig, weil der Körper genau das vor jeder Bewegung automatisch versucht. Man spricht dabei vom sogenannten „Feed-forward-Effekt“. Insgesamt sind beim Klettern nahezu alle Muskelgruppen aktiv, weil das beim Aufbau von Körperspannung in den entsprechenden Klettersequenzen notwendig ist. Weite Züge, hohes Strecken, Eindrehen usw. fordern und fördern alle Sehnen und Bänder des Bewegungsapparates und erhöhen die Bewegungs- , Koordinierungs- und Balancefähigkeit. Und selbstverständlich stärkt Klettern auch das Herz-Kreislaufsystem. Aber nun zu den Kindern.

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Fordert und fördert das Kind

Gleich mal eine Entwarnung für alle Eltern. Klettern richtig ausgeübt, ist keine extrem risikoreiche, sondern eine sehr gesunde und vergleichsweise sichere Sportart, die in vielen Schattierungen praktiziert werden kann. Die Palette reicht von Genuss- bis zum Sportklettern. Beim Klettern im Klettergarten gibt es keine objektiven Gefahren, weil alles gut abgesichert ist. Einfach einhängen und schon geht’s los mit dem Spaß und den positiven Klettereffekten, die da wären: Training des Gleichgewichtes, der Koordination und sensorischen Integration (Zusammenspiel der verschiedenen Sinne). Darüber hinaus fördert Klettern Kraft und Beweglichkeit, die Fokussierung der Aufmerksamkeit sowie die Handlungsplanung und das Selbstvertrauen. Außerdem lernt das Kind schon sehr bald Verantwortung zu übernehmen, dem (Kletter-)Partner zu vertrauen und mit Ängsten umzugehen. Ganz zu schweigen vom Beziehungsaufbau mit der Natur und dem Erkennen der Notwendigkeit, sie zu schützen. Bleiben wir im Folgenden bei diesen psychologischen Aspekten des Kletterns und schauen, in welchem Umfeld das Kind diese Fähigkeiten bestmöglich entfalten kann. Psychotherapeutin Anne-Claire Kowald und Psychologin Susanne Wallern formulieren im Jugendmagazin der Naturfreunde „friends“ dazu vier Prinzipien.



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Das Prinzip Individualität

Dieses Prinzip fokussiert auf die Bedeutung der Einzigartigkeit, die jedes Kind von sich wahrnehmen soll. Und zwar mit all seinen Stärken, Schwächen und Interessen. Die persönlichen kleinen Fortschritte sollten im Vordergrund stehen, nicht der Vergleich mit anderen Kindern. Es ist ganz normal, dass sich Kinder nicht stetig weiterentwickeln, sondern manchmal auf eine frühere Entwicklungsstufe zurückkehren, ehe sie zu etwas Neuem übergehen. Das hat den Zweck, erworbene Fähigkeiten zu festigen und zur Routine werden zu lassen.

Das Prinzip „dosierte Motivation“

Dosierte Motivation bedeutet, dass das Kind beim Klettern nur minimal und sehr durchdacht motiviert wird. Keinesfalls dürfen durch übermäßiges „Pushen“ Angstzustände riskiert werden. Denn nur zu bewältigende Herausforderungen machen Freude. Durch Lob für kleine Erfolge kann die Angst vor Fehlern und Versagen genommen und der Selbstwert gesteigert werden. Kommt ein Kind zu einer schweren Kletterstelle, sollten Erwachsene bei der Lösungssuche nur in begrenztem Ausmaß helfen. Für Kinder ist es ein guter Lernprozess, wenn Erwachsene ihnen bei der Suche nach einer Lösung zwar helfen, aber sie die Lösung selbst vollziehen lassen. Das Motto dabei lautet: So wenig Hilfe wie möglich, aber so viel wie nötig.

Das Prinzip Selbstbestimmung

Selbstbestimmung ist beim Klettern deshalb von großer Bedeutung, weil jedes Kind selbst entscheiden darf, wie hoch es klettern und wann es abgelassen werden möchte. Eine Aufgabe eigenständig zu bewältigen, bedeutet für die Autonomie und Selbstständigkeit eines Heranwachsenden einen großen Fortschritt. Beim selbststimmten Klettern übernimmt das Kind Verantwortung, trifft eigene Entscheidungen und erfährt somit ein bedeutendes Maß an Unabhän-gigkeit. Das macht es zurecht stolz.

Das Prinzip Freude

Dieses Prinzip ist das vielleicht wichtigste. Für Erwachsene sind Erfolg und Stolz oft mit Höhe und dem Erreichen des Ultimativen verbunden. Doch Kindern macht es oft viel mehr Spaß, an einer Stelle zu schaukeln oder ein paarmal hintereinander bis zu einer Höhe von einigen wenigen Metern zu klettern und abgelassen zu werden. Die Richtschnur sollten die individuellen Interessen des Kindes sein, damit es auch weiterhin Spaß daran hat, beim Klettern seinen naturgegebenen Entdeckergeist auszuleben.





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