Deuter - ein Ratgeber für Bike-Protektoren-Rucksäcke

Deuter - ein Ratgeber für Bike-Protektoren-Rucksäcke

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Dein Lieblings-Bikepark öffnet in Kürze, die erste Mountainbike Tour des Jahres steht an und dein Bike ist schon seit Wochen fit für den ersten Ausritt? Damit die langersehnte Saison zudem noch unfallfrei verläuft, hast du vorgesorgt. Du hast dich über den Winter körperlich fit gehalten, im Fahrtraining deine Fähigkeiten aufgefrischt, dein Bike komplett durchgecheckt und deine Sicherheitsausrüstung auf den neuesten Stand gebracht. Dabei hast du dich gefragt, wie nützlich und sinnvoll Bike Protektoren-Rucksäcke überhaupt sind? Wie hoch deren Beitrag zu deiner Sicherheit ist? Und nach welchen Kriterien du den richtigen Protektoren-Rucksack aussuchen sollst? Hier findest du die wichtigsten Informationen und Auswahlkriterien, die dir die Sicherheit und das Wissen an die Hand geben, um den richtigen Protektoren-Rucksack für dich zu finden.

Zuerst einmal generell:

Statistisch gesehen betreffen die überwiegenden Verletzungen beim Biken die Halswirbelsäule. Dagegen sind Protektoren aller Art, wie Nackenschutz oder Rückenprotektoren, leider nahezu wirkungslos. Wozu dann einen Rückenprotektor-Rucksack denkst du vielleicht jetzt? Nun, die Rückenplatte der Protektoren-Rucksäcke kann den Aufprall beim Sturz bis auf zwei Prozent der ursprünglichen Energie abpuffern und ein direktes Anpralltrauma somit deutlich lindern. Vor allem die empfindlichen Dornfortsätze der Lendenwirbel- und unteren Brustwirbelsäule können dadurch effektiv geschützt werden. Somit steht fest: Rückenprotektor-Rucksäcke tragen deutlich zu deiner Sicherheit bei und sollten daher zur Grundausstattung jedes Bikers gehören. Und da fast jeder Biker ohnehin einen Rucksack trägt, müsstest du dich noch nicht einmal an ein neues Sicherheitsfeature gewöhnen. Jedoch sind sie keinesfalls das Allheilmittel, schützen nicht allein vor schweren Verletzungen und sind deshalb zwingend mit weiteren Schutzvorkehrungen, wie Helm, Oberkörper- und Beinprotektoren, Handschuhen, Nackenschutz, etc. zu kombinieren. Am Markt gibt es eine Vielzahl verschiedener Protektoren-Rucksäcke, die einem die richtige Wahl auch schon mal zur Qual machen können.


Daher wollen wir euch hier einen Überblick über die wichtigsten Auswahlkriterien geben.



1. Welche Protektoren-Rucksäcke sind sinnvoll und wie sollten sie sitzen?
Bei der Wahl eines Rucksacks steht der Tragekomfort im Vordergrund, da die Last am Rücken ja möglichst bequem transportiert werden soll. Bei Bike-Rucksäcken definiert sich der Komfort allerdings weniger über das Tragen schwerer Lasten, als vielmehr über den bequemen und festen Sitz am Rücken.
Eine kompakte, körpernahe Passform, die vor allem bei der Abfahrt oder dem Sturz das Verrutschen des Rucksacks und damit des integrierten Protektors verhindert, sorgt für Stabilität und Sicherheit. Breite, gut belüftete Schulterträger und Hüftflossen sorgen dafür, dass der Druck gleichmäßig auf eine möglichst große Fläche verteilt wird. Ein funktionierendes, gut belüftetes Tragesystem reduziert einen möglichen Wärmestau. Weich gepolsterte Rückenteile passen sich generell besser der individuellen Körperform an und tragen sich daher deutlich angenehmer als platte Rückenteile.


2. Wie bestimme ich die richtige Größe eines Rückenprotektors?
Die richtige Größe deines Protektor-Rucksacks ist entscheidend für die Vermeidung von Wirbelsäulenverletzungen. Der Rucksack sollte daher deiner Körpergröße entsprechen und eine möglichst große Fläche deines Rückens abdecken, um vor allem den Bereich von Halswirbel bis Steißbein zu schützen. Des Weiteren ist auch der richtige Sitz des Protektors wichtig. Diesen regulierst du über die richtige Einstellung der Schulterträger, Brustgurte und Hüftflossen. Eine Anleitung dazu findest du bei uns z. B. im Inneren der Rucksäcke oder in der Bedienungsanleitung. Hier findest du auch Aufschluss darüber, welcher Protektor für welche Körpergröße geeignet ist.


3. Welche unterschiedlichen Protektoren gibt es und welches Material wird verwendet?
Das Material der Protektoren ist von Hersteller zu Hersteller verschieden. Im Allgemeinen aber lassen sich die Materialien in drei Kategorien einteilen: Einweg-Protektoren Sogenannte Einweg-Protektoren bestehen im Kern entweder aus einer Strukturform, welche aus unzähligen Co-Polymer-Rohren oder -Kugeln besteht, die thermisch verschweißt werden und so ein wabenartiges Material mit hervorragender Stoßabsorption und ausgezeichneter Kühlung ergeben. Oder aus EPS, expandiertem Polystyrol, einem Material das auch bei Fahrradhelmen zum Einsatz kommt. Beide Materialien sind sehr leicht und schützen hervorragend, verformen sich jedoch bei einem Schlag dauerhaft und müssen im Anschluss ausgetauscht werden.
Auch beim Transport sollte man vorsichtig sein, denn wird die Platte zu stark geknickt, kann das Material brechen und die Schutzwirkung verlieren. Wer also eher unachtsam mit seinen Sachen umgeht, für den sind Schaum-Protektoren sicher die bessere Wahl. Schaum-Protektoren Soft-Protektoren aus Polyurethan-Schaum haben sich über die letzten Jahre durchgesetzt, da sie generell unempfindlicher gegen mechanische Belastungen sind. Der Schaum besteht aus unzähligen luftgefüllten Bläschen, die sich bei einem Schlag verformen und danach wieder in die ursprüngliche Ausgangsform zurückkehren. Jedoch kann diese Struktur durch einen harten Aufprall auch nachhaltig beschädigt werden und nicht mehr den maximalen Aufprallschutz bieten.
Deshalb sollten Schaum- Protektoren nach harten Stürzen unbedingt einer Sichtkontrolle unterzogen und im Zweifel beim Hersteller eine Überprüfung vorgenommen werden. Gel-Protektoren Auch Gels oder Silikon-Flüssigkeiten, die in eine spezielle Form gebracht werden, haben sich als mögliche Materialvarianten für Rücken-Protektoren bewiesen. Bei einem Sturz wird hier die Aufprallenergie durch Scherkräfte seitwärts abgeleitet und damit der Aufprall entschleunigt. Der Vorteil des flüssigen Materials liegt vor allem in seiner Temperaturstabilität und damit in der temperaturunabhängigen Funktionalität und Flexibilität des Protektors. Zudem enthält das Material keine Luft und kann sich somit nicht mit Feuchtigkeit vollsaugen.
So steht dem Waschen des Protektors nichts im Wege. Eine recht angenehme Eigenschaft angesichts des hohen Eigengewichts der Protektoren. Unter all den Materialalternativen haben sich die Vorteile von Soft-Protektoren durchgesetzt. Ihr leichtes Gewicht, ihre Flexibilität, ihre Unempfindlichkeit und ihre guten Dämpfungswerte sprechen für sich.


4. Wie bestimmt man die Sicherheit von Rückenprotektoren und was ist der Unterschied zwischen Level 1 und Level 2?
Das wichtigste Kriterium für die Sicherheit eines Rückenprotektors ist die Schlagdämpfung. Was nützen hoher Komfort und großartige Extras, wenn der Protektor nicht wirkungsvoll vor Verletzungen schützt? Daher gilt es beim Kauf vor allem auf die Zertifizierung nach CE EN 1621–2 zu achten. Diese stellt sicher, dass die Restenergie nach einem Aufprall bestimmte Werte nicht überschreitet. Wer diese Zertifizierung erhält, hat seinen Rückenprotektor erfolgreich einem standardisierten Test unterzogen.
In diesem Test trifft eine 5 kg schwere Last aus einem Meter Höhe auf die Protektoren. Am Prüfstand erreicht die Last hierbei eine Spitzenschlagkraft von 150 bis 180 kN. Dabei werden mehrere Messwerte über die Stoßund Aufpralldämpfung sowie die entsprechende Restenergie gemessen. Diese stammen aus unterschiedlichen Szenarien: Test bei + 40 Grad, bei -20 Grad und unter hoher Luftfeuchtigkeit. Liegt der Durchschnittsmesswert der Restenergie unter 18 kN, erhält der Rückenschutz eine Level 1 Zertifizierung. Beträgt die Restenergie maximal 9 kN klassifiziert sich der Protektor für den besonders sicheren Level 2. Damit ist das von Rückenprotektoren geforderte Dämpfungsvermögen deutlich höher als bei anderen Protektoren. Dennoch ist es schwierig die tatsächliche Schutzwirkung wissenschaftlich zu belegen, denn die Simulation eines realistischen Bike-Crashs ist im Labor tatsächlich fast nicht möglich. So ist die Norm-Zertifizierung bisher der einzig zuverlässige Richtwert.


5. Wann muss ich einen Rückenprotektor austauschen?
Im Durchschnitt beträgt die Lebensdauer von Protektoren in etwa 3 bis 5 Jahre. Zur Sicherheit sollten Protektoren regelmäßig auf Beschädigungen durch Transport oder falsche Lagerung überprüft werden. Einweg-Protektoren müssen nach einem Sturz oder bei unsachgemäßer Behandlung zwingend ausgetauscht werden. Mehrschlagfähige Schaum- oder Gel-Protektoren sind nach einem Sturz genau zu inspizieren. Fallen dauerhafte Deformationen, Beschädigungen oder Druckstellen auf, muss der Protektor ersetzt werden. Im Zweifelsfall ist es zudem sinnvoll den Hersteller um eine Überprüfung zu bitten. Die meisten Protektoren-Rucksäcke, egal ob Einweg oder mehrschlagfähige, können mit neuen zertifizierten Protektoren nachgerüstet werden und bieten dann wieder den ursprünglichen Schutz.


6. Kann ich einen Rucksack mit einem Rückenprotektor nachrüsten?
Der ein oder andere mag sich gefragt haben, ob es wirklich ein Protektoren-Rucksack sein muss oder ob nicht auch der bisherige Bike-Rucksack mit einem Protektor unkompliziert und kosteneffizient nachgerüstet werden kann. Tatsächlich gibt es Nachrüst-Protektoren für kleines Geld, die in den Bike-Rucksack integriert werden können. Allerdings raten wir davon dringend ab, denn diese Variante bietet keinerlei Garantie für eine ausreichende Schutzwirkung. Nur die, für die Verwendung mit einem Protektor ausgelegten und im Verbund entsprechend zertifizierten Rucksäcke, dürfen als gebrauchsfertige persönliche Schutzausrüstung deklariert werden. So müssen z. B. unsere Rucksäcke neben der Protektoren Zertifizierung auch weitere Prüfungen wie Stabilität der Gurtbänder oder Nähte, etc. zuverlässig bestehen.


7. Welche Ausstattung braucht ein Bike-Rucksack generell?
Neben dem Hauptaugenmerk auf Sicherheit sollte der Bike-Protektoren-Rucksack natürlich zudem noch mit einigen essenziellen Features ausgestattet sein. Ein sinnvoll aufgeteiltes Fächersystem sorgt für einfaches Handling und schnellen Zugriff. So bieten Seitentaschen leicht zugänglichen Stauraum für Handschuhe, Kartenmaterial oder Riegel und ein separates, Fach schnellen Zugriff auf Flickzeug, Werkzeug, Dämpfer- und Luftpumpe.
Eine separate Halterung für Fullface- und Halbschalenhelme, die den Zugriff auf die restlichen Taschen nicht versperrt und praktische Spann- und Kompressionsriemen, die den Rucksack stets kompakt halten, auch wenn er einmal nicht voll beladen ist, sind wichtige Features. Mit einem integrierten Trinksystem können Biker zudem ihren Durst stillen und trotzdem beide Hände am Lenker lassen. So steht dem Fahrspaß nichts mehr im Wege. An dieser Stelle können wir es uns natürlich nicht verkneifen unsere eigene Attack Protektoren-Rucksack-Serie vorzustellen. Die bewährte Serie hat bislang schon zwei Testsieger (Bike Testsieger 2018 und Mountainbike Testsieger 2020) hervorgebracht.
Der Attack ist speziell für ambitionierte Mountainbiker entwickelt worden, die einen komfortablen, festsitzenden Protektoren-Rucksack für anspruchsvolle Trailabfahrten und maximalen Schutz benötigen. Dank hoch angesetzter Hüftflossen und bewährtem deuter Contact Rückensystem wird die Last ideal auf Beckenkamm und Schultern verteilt, sitzt druckstellenfrei und ist zudem angenehm belüftet. Der Schwerpunkt des TÜV/GS zertifizierten Protektor-Rucksacks liegt nah und fest am Körper an und bietet so die notwendige Stabilität für ruppige Abfahrten. Die Materialien des komfortablen Tragesystems sind exakt auf den herausnehmbaren SaS-Tec- Schaum-Rückenprotektor abgestimmt, dessen große, dicke und zähe Schaumplatte eine große Rückenfläche abdeckt.
In Kombination bieten sie beste Dämpfungseigenschaften und erfüllen das höchstmögliche Schutzlevel. Zusätzlich steckt der Rucksack voll sinniger Details, ist leicht zu bedienen, gut organisiert und hochwertig verarbeitet. Die neuen Helm- und Protektoren-Halterungen sind einfach und schnell handhabbar und das abrieb- und rutschfeste Material des deuter Carrying Guard erleichtert in Trage-Passagen den Transport des Bikes auf dem Rucksack. Ein durchdachter Bike-Rucksack mit maximal möglicher Schutzfunktion an dem Biker mit Herz und Hirn nicht vorbeikommen.





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