IMMER OBEN AUF

IMMER OBENAUF

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JEDER LAWINENAIRBAG NÜTZT DAS GLEICHE PHYSIKALISCHE PRINZIP, WONACH IN BEWE-GENDEN MASSEN KLEINERE PARTIKEL UNTEN UND GROßE OBENAUF SCHWIMMEN. DASS DIESE PARTIKEL IN DIESEM FALL MENSCHEN SIND, IST NUR EINER VON VIELEN INTERES-SANTEN ASPEKTEN ZU DIESEM THEMA.



Tatsächlich gibt es mehrere Systeme, die sich auf mehr oder weniger unterschiedliche Weise dieses Prinzip der Physik zunutze machen. Konkret geht es darum, das Volumen des Trägers durch das Auslösen des Airbags zu vergrößern, damit dieser zumindest im oberen Bereich einer Lawine bleibt. Der Erfinder des Lawinenairbags war im Übrigen ein Forstmeister namens Peter Aschauer, der nach der Patentanmeldung des ABS (Avalanche Airbag System) auch gleich eine Firma gründete. Sie setzt als einziges Unternehmen auf ein Airbagsystem mit zwei Luftpolstern.

Original von den Erfindern

Die beiden Kammern des ABS-Systems besitzen getrennte Ventile. Wird eine in der Lawine beschädigt, bleibt immer noch die zweite wirksam. Die Bags entfalten sich dabei seitlich im Rückenbereich und stabilisieren den Körper vor allem gegen Rotation. Nacken und Kopf werden nicht extra geschützt, dafür hat man im Ernstfall mehr Bewegungsfreiheit. Die Airbags blasen sich nach Auslösung über ein pneumatisches System auf. Und zwar innerhalb von 2 bis 3 Sekunden wie es bei eigentlich allen Modellen der Fall ist. Das dafür notwendige Gas kommt aus einer Gaspatrone, aus Stahl oder Carbon.

Ausbaufähiges System

Bei einem anderen Airbag-System wird der Airbag so aufgeblasen, dass er sich rund um den Kopf-, Nacken- und den Brustbereich entfaltet und gleichzeitig vor Verletzungen schützt. Der Nachteil: eingeschränkte Sicht und Bewegungsfreiheit. Eine weitere Besonderheit dieses Airbags ist seine besondere Form. Tatsächlich erinnert er an eine Nackenrolle, die den Kopf an der Oberfläche halten soll. Als Alternative dazu gibt es freilich auch ein reduzierteres System. Ideal vor allem für Freerider ist es in der absoluten Lightversion ohne Patrone nicht einmal 2 Kilo leicht und lässt sich ausbauen. Das heißt, der Rucksack kann auch im Sommer als reines Transportbehältnis bei eintägigen Touren seine Schuldigkeit tun.

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Wieder befüllbar

Ein drittes System ist in erster Linie für Freerider und sportliche Tourengeher interessant. Der Rucksack bietet einerseits genügend Stauraum. Andererseits kann das gesamte System mit Airbag, Druckluftzylinder, Auslöse- und Luftansaugeeinheit einfach ausgebaut und für andere Rucksackmodelle innerhalb der Serie verwendet werden. Der leichteste Rucksack wiegt ohne Druckluftflasche deutlich unter 2 Kilo. Praktisch: Druckluftflaschen lassen sich an vielen Orten günstig wieder befüllen. Zum Beispiel in Läden für Tauchequipment. Doch noch besser ist gar nicht befüllen. Genau diese Annehmlichkeit bietet das letzte System.

Mit Umgebungsluft

Besagter Lawinenairbag kommt gänzlich ohne schwere Patrone oder Kartusche aus, weil er von einem Düsengebläse mit ganz normaler Umgebungsluft aufgeblasen wird. Die seitlich am Ruck-sack befindliche Ventilatordüse saugt an drei Stellen die Luft an. In 3,5 Sekunden befinden sich 200 Liter im Airbag, der aus hochfestem, robustem Material aus der Automobilindustrie besteht. Drei Minuten später entleert er sich wieder automatisch und ist nach dem Einpacken sofort wieder für den nächsten Ernstfall bereit. Das automatische Entleeren hat den Vorteil, dass sich dadurch im Fall einer Verschüttung Hohlräume mit Atemluft im Schnee bilden können. Doch damit nicht genug der Vorteile. Bei diesem System entfällt zum Beispiel das Wiederbefüllen der Patronen. Vor allem aber kann der im Ernstfall so entscheidende Umgang mit dem Airbag über-all geübt werden. Am Ende noch eine Bemerkung zur Energiequelle. Das Düsengebläse des Airbags wird energiemäßig von einem kompakten Lithium-Polymer-Akku mit Strom gespeist, der pro Ladung zumindest 4 Auslösungen verkraftet.



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